Im Jahr 2018 waren 28 Prozent aller neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäuser in Österreich Fertighäuser. Tendenz steigend. Warum das so ist, ist leicht erklärt: Moderne Fertighäuser garantieren einen sehr hohen technischen Standard bei fix kalkulierbaren Kosten und voller Individualität. Doch gerade durch seine extrem kurze Bauzeit erfreut sich der Holzriegelbau zunehmender Beliebtheit. Denn im Unterschied zum Massivbau überzeugt diese Leichtbauweise durch einen weit höheren Vorfertigungsgrad. In der Regel bestehen die Außenwände aus einer tragenden Holzkonstruktion, die beidseitig beplankt und mit Dämmstoff ausgefüllt wird. Die einzelnen Module werden in einer Fertigungshalle vormontiert. Das Rahmentragwerk wird also komplett – inklusive Fenstern sowie Innen- und Außenverkleidungen – ausgestattet. Auf der Baustelle müssen die Elemente nur noch miteinander verbunden werden. Durch diese werksseitige Vorfertigung von Wand-, Decken- und Dachelementen können Holzhäuser viel schneller aufgezogen werden als etwa Ziegelhäuser. Zudem wird keinerlei Feuchtigkeit eingebracht und Trocknungszeiten entfallen. Daher können Bauherren auch sofort mit dem Innenausbau starten.
Um eine Lebensdauer zu garantieren, die einem gemauerten Haus entspricht, muss bei dieser Bauweise der Kontakt von Holz und Erdreich vermieden werden. Alle mit dem Erdreich in Kontakt kommenden Bauteile, also Bodenplatte, Keller bzw. Fundamente, sind daher vom Baumeister auszuführen. Früher war es üblich, das Erdgeschoss eines Einfamilienhauses in Mauerwerk zu errichten und das Obergeschoss in Holzbauweise. Wegen der überragenden Behaglichkeitswerte von Holz, aber auch wegen der schwierigen Abdichtung zwischen Erd- und Obergeschoss, ist man mittlerweile von dieser Art des Bauens wieder abgekommen.
Sehr gutes Raumklima
Auch das oft gebrachte Argument, die Holzriegelbauweise würde zu einer sehr trockenen Luft in den Innenräumen führen, konnte längst ausgeräumt werden. Die Weissenseer Holzwand ist dampfdiffusionsoffen und somit atmungsaktiv. Sie enthält keine Folie, alle Schichten sind auf Holzbasis gefertigt. Auch die Dämmung besteht aus Zellulose, also recyceltem Papier. Die atmungsaktive Wand reguliert den Feuchtegehalt, für Frischluft ohne manuelles Lüften sorgt eine Wohnraumlüftung. Dadurch kann ein Luftaustausch mit minimaler Geschwindigkeit stattfinden. Und zwar auf kontrollierte Art. Das bedeutet neben einem optimalen Raumklima auch höchste Energieeffizienz.
Zudem sind Wände moderner Holzriegelbauten mit einer hinterlüfteten Fassade ausgestattet. Egal ob Sie sich für eine Holz- oder Putzfassade entscheiden – in beiden Fällen kann die Luft an der Außenseite der Wand zirkulieren. Das bringt im Winter eine zusätzliche Isolierung (Luft ist ein schlechter Wärmeleiter) und im Sommer einen Wärmeschutz. Da die Luft entlang der Wand von unten nach oben zirkuliert wird erwärmte Luft automatisch abtransportiert. Das macht moderne Holzriegelhäuser zu hocheffizienten Energiesparobjekten mit einer ausgezeichneten CO2-Bilanz (siehe Blogbeitrag: Passivhaus oder Niedrigenergiehaus).
Flexibel und belastbar
Moderne Fertighäuser sind heute in der Lage, sich verändernden Wohnbedürfnissen seiner Bewohner unkompliziert und rasch anzupassen. Innenwände zu demontieren oder zu versetzen, stellt heute kein Problem dar. Trotzdem sind die Holzriegel-Wände extrem belastbar. Jeder Nagel oder jede Schraube in der Wand eines Weissenseer-Hauses beispielsweise kann mit 80 kg belastet werden. Damit hält er auch schwerste Küchenkästchen.