Außenwände in Holzrahmen oder Holzmassiv Bauweise – was eignet sich für welche Anforderungen?
Im privaten Wohnbau ist die Holzbauweise längst etabliert. Auch im Objektbau wächst der Holzbauanteil seit Jahren kontinuierlich. Dort wurde er lange Zeit von Vorurteilen, darunter dem Thema Brandschutz, ausgebremst. Heute sind diese nicht nur erfolgreich widerlegt. Immer mehr Planer und Architekten wissen um die zahlreichen Vorteile der Holzbauweise.
Laut proHolz Austria startete der Holzbau im Segment Mehrfamilienhäuser 1998 mit einem Anteil von gerade einmal 1 Prozent. 2018 lag dieser bereits bei 11 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung vollzieht sich im Öffentlichen Bau. Hier bewegte sich der Holzbau von nur 1 Prozent 1998 auf rund 19 Prozent 2019. Die Hauptgründe für diesen Erfolgslauf liegen im hohen Vorfertigungsgrad, der präzises und effizientes Bauen erlaubt. In der Halle finden sich ideale Bedingungen für die Fertigung komplexer Bauteile mit höchster Genauigkeit und Ausführungsqualität. Und die Montage vor Ort ist im Vergleich zu allen konventionellen Bauweisen sehr kurz.
Zudem bringt der Holzbau viele ökologische Vorzüge mit sich. Wie kein anderer Baustoff erfüllt Holz die Kriterien für nachhaltige und zukunftsfähige Gebäude und rückt damit für Architekten und Planer mehr und mehr in den Fokus.
Doch diese bewegen sich immer im Spannungsfeld zwischen Funktion, Technik, Ökonomie und Ökologie. Was ist nachhaltig vertret- und gleichzeitig leistbar? Wie lassen sich Konstruktionen optimieren und entsprechen doch allen gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Schall-, Brand- und Wärmeschutz? Diese Fragen stehen am Beginn jedes Planungsprojektes und damit rücken automatisch auch die Außenwände ins Zentrum der Überlegungen.
Doch auf die Frage „Mit welchen Wandstärken sollte ich in die Planung starten?“ gibt es viele verschiedene Antworten. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir im vorliegenden Blogbeitrag in einer Art Gegenüberstellung fünf Wandaufbauten im Holzbau sowie deren Vor- und Nachteile exemplarisch näher beschrieben. Es sind Wandsysteme, die einerseits am „untersten“ Limit angesiedelt und damit aufs Äußerste kostenoptimiert sind bis hin zu Premium-Systemen, die wir von Weissenseer aus verschiedenen Gründen favorisieren und die für uns heute als Standard gelten:
- einfacher Wandaufbau Massivholz Putz
- einfacher Riegelwand-Putz Aufbau
- optimierter Wandaufbau Massivholz-Putz
- optimierter Riegelwand-Putz-Aufbau
- optimierte Riegelwand mit Holzfassade
Dennoch: Bei diesen Beispielen handelt es sich um lediglich fünf von vielen Möglichkeiten im Holzbau. Die Bandbreite ist weit gestreut und erlaubt eine enorme Flexibilität in der Planung. Deshalb vorab ein wichtiger Tipp: Die Holzforschung Austria hat eine umfassende Datenbank erstellt, die detailliert verschiedene Außenwand-Holzkonstruktionen mit ihren bauphysikalischen und ökologischen Kenngrößen listet. Über den Filter können Sie verschiedene Auswahlmöglichkeiten, beispielsweise nach Konstruktionsart oder nach den bauphysikalischen Werten, treffen.
www.dataholz.eu – Online-Planungstool für den Holzbau mit gesicherten Daten
Die Holzforschung Austria hat mit dataholz.eu ein praktikables und erprobtes Tool geschaffen, mit dessen Hilfe Sie geprüfte Aufbauten nach eigenen Kriterien filtern können. Variabel wählbar sind dabei sowohl die Materialien, als auch die gewünschten Dämmstoffe bzw. erforderlichen Schallschutzwerte, die eingehalten werden müssen.
Diese Plattform wurde in den letzten 10 Jahren entwickelt und hat es sich zur Aufgabe gemacht, standardisierte Aufbauten zur Verfügung zu stellen, auf die man in der Planung zurückgreifen kann, ohne dass jedes Mal alle Nachweise dazu erstellt werden müssen.
Architekten können hier also auf geprüfte und gesicherte Varianten zugreifen!
Übrigens gibt es auch einen eigenen Filter, um Aufbauten für Deutschland zu planen, wo die Vorgaben bekanntlich anders sind als in Österreich.